Psychologische Begleitung bei Krebs: An-halten
Ihre Vorahnung oder die bereits bestehende Diagnose: Krebs, führt bei Ihnen zu einer extremen seelischen Belastung, vielleicht zu einem Schock. Die innere und äußere Balance wird sehr schwierig. Ihr Denken, Fühlen und Handeln sieht sich einer enormen Herausforderung gegenüber.
Sie fragen sich:
- Was soll nun werden?
- Wie sind die Chancen auf Heilung?
- Wohin mit meiner Verzweiflung, meinen Befürchtungen, Ängsten, Stimmungsschwankungen?
- Welche Hoffnungen gibt es?
- Welche Unterstützung und Hilfe brauche und bekomme ich auf meinem weiteren Lebensweg?
Eine RUHE-Bank kann zum An-HALTEN, zum Ausatmen einladen. Hier nehmen Sie auch Ihre Stimmung und die dazugehörigen Schwankungen wahr. Es können sich innere Bilder und Vorstellungen zeigen, die aus einem inneren Wissen kommen. Diese sind hilfreich für Ihre Krankheitsbewältigung und das Vertrauen auch auf sich selbst.
Ihr Lebensumfeld tritt unterschiedlich in Erscheinung: die Familie, Lebenspartner, Freunde und Angehörige. Mit welcher Perspektive und begleitenden Gedanken und Gefühlen sehen Sie diese Menschen und umgekehrt? Wie sehen und erleben Sie diese Menschen und wie werden Sie von diesen Gesehen.
Be-halten
Was möchten Sie von Ihrer bisherigen Lebensvorstellung be-Halten, was auf jeden Fall verwirklichen? Können Sie Ihren Lebensbaum sehen?
Erweiterte Überlegungen können nun sein:
- Wie kann ich erkennen was mir JETZT gut tut, was ich jetzt brauche?
- Was muss im Lebens-Alltag anders geplant werden?
- Wer und was kann mich wie entlasten?
- Wie ist mein Umgang mit Höhen und Tiefen,
- Nähe und Rückzug, Berührung und Sexualität?
Die Zeit der Behandlung und das "Sich-Einstellen" auf die veränderte Lebenssituation ist für viele ein Prozess, der durch extreme und gegensätzliche Gefühle gekennzeichnet ist. Zuversicht, Mut und Entschlossenheit, "sich nicht unterkriegen zu lassen", können abwechseln mit Phasen großer Enttäuschung und Niedergeschlagenheit, Trauer, Wut, Verzweiflung, Bedürfnis nach Nähe oder Rückzug. Mitunter können diese Gefühle ständig wechseln.
Haben Sie Geduld und Verständnis für sich - Sie leisten seelische Schwerstarbeit.
Oft hilft es, sich zu erinnern, was früher geholfen hat, schwierige Lebenssituationen zu meistern. Diese Möglichkeiten können Sie vielleicht auch heute nutzen. Es gilt: Eigene Kraftquellen einzusetzen und zu intensivieren.
Ge-halten
Geben Sie sich selbst Ausdruck, z.B. durch Gespräche (mit und ohne Tränen), Malen, Bewegen, Musik oder Schreiben. Das wirkt entlastend und befreiend. Vertrauen Sie Ihren eigenen (inneren) Fähigkeiten zur Bewältigung der Krise und nehmen Sie die sozialen Unterstützungen an, die für Sie hilfreich sind. Teilen Sie Ihre Gefühle und Gedanken mit. Offene und vertrauensvolle Gespräche können viel zum gegenseitigen Verständnis beitragen. Diese helfen gemeinsam alte und je nachdem, auch neue Wege zu gehen.
Die eigenen Heilkräfte können zusammen mit den therapeutischen Maßnahmen der Medizin entscheidend zur Heilung beitragen. Setzen Sie sich das Ziel: Ich will Leben!! Nehmen Sie Ihren Lebensmut und Vertrauen Sie in Ihren persönlichen Weg.
Eine LEBENS-Vision kann sich neu entfalten.
Professionelle Unterstützung
Möglichkeiten der psychotherapeutischen Hilfe für Betroffene und Angehörige können sein:
- Begleitung bei dem Aus-Halten Ihrer Situation, bei der Neu-Orientierung, bei den Fragen zu Leben und Tod
- Entspannungstraining, Visualisierungen, Mentaltraining, Klang-Schalenmassage
- Beratung bei Ängsten, seelischen Belastungen, Partnerschaftsproblemen