Stabilisierung

Psychische Traumatisierungen durch Menschen sind Verletzungen der persönlichen Integrität und damit auch der persönlichen Grenzen. Traumatische Erfahrungen durch schwere Grenzüberschreitungen zerstören die Fähigkeit zu vertrauen, aber ohne Vertrauen ist keine Hilfe annehmbar.

Vertrauen in den Therapeuten insbesondere bezogen auf die Transparenz der Arbeit und seinen Methoden, der Zuverlässigkeit seiner Person und der Absprachen. Auch im beidseitigen Umgang mit Grenzen.

In den folgenden Menüpunkten möchten wir Ihnen deshalb einige Methoden vorstellen mit denen wir bei Traumatisierungen arbeiten.

Methoden

Diese sind grundlegend für die weiteren Methoden und ein "must have" in der Stabilisierungsphase. In unserer Praxis werden Sie immer wieder angeboten und individuell erweitert. Manchmal werden Atemübungen auch mit der körperorientierten Klangschalenarbeit verknüpft.

Erdungsübung - Baum
Hiervon gibt es zahlreiche Variationen. Erdende Übungen beginnen häufig in festem Stand mit beiden Füßen auf dem Boden. In Form einer Imaginationsübung kann sich die Klientin einen Baum vorstellen, dessen Wurzeln weit in die Erde ragen. Dabei ist es hilfreich, sich das Gewicht des Wurzelballens vorzustellen.


Die außenorientierte 5-4-3-2-1 Methode
Hier geht es um die Überprüfung der Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt. Die Übung regt zur sehr bewussten Wahrnehmung der Umgebung, von Gegenständen über verschiedene Sinneskanäle, an.


Der Tresor
Diese Visualisierung bietet die Möglichkeit Erlebnisse, wie auch immer diese bewusst sind, in einen imaginativen Tresor abzulegen und einzuschließen. Somit gerät nichts verloren oder vergessen. Erinnerungen können jederzeit aus diesem Tresor geholt, neu angeschaut und psychisch weiter verarbeitet werden.

Oftmals erklärt ein Bild mehr als 1000 Worte. Im nachfolgenden PDF habe ich die Technik "Der Tresor" verbildlicht und kurz erklärt: Tresor-Schaubild


Der innere sichere Ort
Manchmal geht es in Ihrem aktuellen Zustand und in der Psyche "drunter und drüber". Es wird Ihnen "alles" zuviel, Sie möchten „abschalten“ und sich ausruhen. Auch möglicherweise einen gewissen Abstand von einer erfolgreichen auch anstrengenden Therapiesitzung bekommen.

Diese Fantasiereise hilft Ihnen für eine gewisse Zeit "los zulassen". Bei regelmäßigem Üben und in der Verbindung von weiteren kreativen Methoden, wird es Ihnen gelingen auch in der Verarbeitung Ihrer belastenden Lebensereignisse sicherer und stabiler voranzukommen.


Lichtstromtechnik - Der innere Beobachter
Beide benannten Techniken sind Visualisierungen. Diese unterstützen vor allem die innere Wahrnehmung, das Gewahrwerden von Gefühlen und Zuständen. Durch imaginäre Erweiterungen wird es Ihnen ermöglicht die Erhaltung oder Änderung selbst und bewusst in einem gewissem Maß zu beobachten, zu  kontrollieren, zu steuern, selbst Einfluß zu nehmen.

Wenn Sie folgende Methodenbeschreibung lesen, werden Sie merken welche Möglichkeiten die Psychotherapie Ihnen bieten kann. Speziell diese Methode wird Sie allein beim Lesen fordern und fördern. Sie dürfen sich gerne zugestehen und sagen: "Diese Beschreibung habe ich nicht beim ersten Mal verstanden."

Willkommen IN der Vielfalt Ihrer Psyche!

Jeder Mensch hat verschiedene Seiten, verschiedene Charaktereigenschaften und  verschiedene Anteile. Es gibt Momente, da sind Sie mutig, zum Beispiel wenn Sie sich psychotherapeutische Hilfe holen. Es gibt Situationen, da sind Sie sehr genau und perfektionistisch, manchmal unsicher, ratlos, verzweifelt und reagieren auf feinste Stimmungen. Ein andermal erleben Sie sich auch fröhlich, lustig, spontan, herzlich, demütig, lustvoll oder auch genervt, aggressiv, verärgert. Es geht darum, diese verschiedenen Aspekte Ihrer selbst wahr zu nehmen und sich diese gewissermaßen bildlich als Personen vor zu stellen.

Ein klassisches Beispiel ist "die/der Liebende". Dieser Anteil befindet sich in jedem Menschen, manchmal tritt er stärker hervor, manchmal versteckt er sich eher. Im Laufe Ihres Lebens verändert sich dieser Anteil natürlich auch: Im Kindergarten hat sich dieser Anteil anders gezeigt, konnten Sie diesen Anteil anders leben, als in der Schule, im Freundeskreis und in weiteren Beziehungen.

In der psychotherapeutischen Anwendung dieser Methode beschäftigen Sie sich daher hauptsächlich mit sich selbst, lernen über sich selbst, z. B. folgendes:

  • welche Anteile es bei Ihnen gibt
  • welche Eigenschaften Ihre Anteile haben
    (z.B. dominant, schüchtern, destruktiv, gleichgültig, rebellisch, …)
  • welche Chancen, Ressourcen, Verbote, Grenzen der jeweilige Anteil hat
  • wie sich die Anteile untereinander verhalten
  • gibt es einen "Beobachter", einen "inneren An-Führer", einen "verletzten" Anteil
  • gibt es einen Anteil der wichtig/hilfreich/förderlich wäre, aber den es im Moment noch nicht oder viel zu wenig gibt. "Die weise Frau", "der weise Mann" können als Anteil gestärkt oder auch erstmalig aktiviert werden


Hinweis:
Es gibt jeweils von Anfang an alle Anteile in Ihnen und jeder einzelne hat seine Daseinsberechtigung. Keinen von diesen Anteilen können Sie einfach abschaffen oder wegtherapieren. Zunächst geht es darum, die einzelnen Anteile anzuerkennen und zu akzeptieren. Dann besteht die Möglichkeit, die einzelnen Anteile größenmäßig neu zu verteilen oder lang vernachlässigten Teilen mehr Aufmerksamkeit zuzuweisen.

Es kann hilfreich sein, diese vielen Anteile aufzuschreiben und ihnen evtl. sogar Namen zu geben. Beispielsweise: "Der Fürsorgliche", "der Wächter", "der/die BesserwissserIn", "die/der Einfühlsame", "der Revoluzzer", "der/die Sexualität liebende", "der/die KriegerIn", "die Mutterlose", "der Vaterlose", "der/die PilgerIn", "der/die mit dem Wolf tanzt", "das schwarze Schaf".

Diese personifizierten Anteile sind manchmal auch Ihre inneren Helfer, die an einem innerbildlichen Konferenztisch sitzen. Vor, in, nach bestimmten Situationen können diese Anteile der Reihe nach gefragt werden, was sie denn fühlen, denken, machen würden, welche Absichten diese haben. Vielleicht ergibt sich ja auch eine Diskussion unter ihnen. Meistens zeigen/ergeben sich dabei auch unterschiedliche Teams.

Nicht immer arbeiten alle Teams harmonisch miteinander. Je nach Situation in unserem Leben übernimmt der eine oder andere Anteil die Führung, und wir verhalten uns so, wie es diesem Anteil entspricht. Jeder innere Anteil kann eine Machtposition innehaben oder unterdrückt sein. Verdrängte Anteile übernehmen in unserem Leben selten oder nie die Führung. Vielleicht hat sich ein unbewusster Glaubenssatz in der Person gebildet der heißt: "Lieber tue ich gar nichts mehr als etwas Falsches". Dieser verdrängte Anteil hat meist in der Tiefe die Absicht, einen sehr verletzlichen Teil von uns zu schützen:

das Innere Kind.

Im psychotherapeutischen Prozess kann sich das psychische System der Anteile neu finden, und mit der Zeit findet jeder Anteil seinen angemessenen Platz.

Stellen Sie sich eine Art Konferenzraum vor, in dem Sie sich wohlfühlen und entspannen können. In diesem Raum steht ein großer runder Tisch. Und jetzt laden Sie sich selbst als die Person ein, die Sie jetzt sind. Sie bitten dann den Teenager, das Kind, das Kleinkind, das Sie mal waren, an den Tisch. Und zum Schluss laden Sie noch die alte/ältere Person ein, die Sie sein werden.

Vielleicht war es jetzt nicht möglich, alle an den Tisch zu bekommen. Das ist jetzt in Ordnung. Sie können jetzt mit diesem inneren Team eine Frage erörtern. Vielleicht, eine Frage, die Sie schon länger beschäftigt, wo viel Unklarheit ist. Und Sie können Ihr inneres Team um seine Meinung bitten, in einer Art Brainstorming, in dem jeder, der am Tisch ist frei seine Meinung zu dem Thema äußert. Es ist wichtig, dass jeder Anteil die Möglichkeit hat, sich zu äußern, auch wenn andere Anteile ganz anderer Meinung sind.


Aspekt 1
Wie komplex manche Konferenzen, Teambesprechungen und angebliche "Diskussionen" ablaufen, haben Sie als Leser dieser Zeilen in Ihrem Leben selbst erfahren. So ist es in Ihrem Inneren auch möglich. In dieser Methode wird dann häufig durch den Therapeuten ein "innerer Beobachter" einbestellt. Denn der "führende" Anteil hat eben manchmal seine eigenen Schwächen und Absichten, ist evtl. überfordert und manchmal nicht nur wohlwollend für das Team, für diese Anteile. Eben wie im richtigen Leben. Es braucht also je nach dem zusätzlich einen "inneren Beobachter", "Kontrolleur", "Richter", einen "guten Hirten", "inneren Arzt". Bildlich ausgedrückt: Einen Blick über die Schulter.


Aspekt 2
VERLETZTE (evtl. traumatisierte) Selbstanteile werden manchmal auch VERBANNTE genannt. Wie jede unterdrückte Gruppe werden diese Verbannten immer extremer und verzweifelter, sie suchen nach Gelegenheiten, um aus ihrem Gefängnis auszubrechen und ihre Geschichte zu erzählen. Bei diesen Bemühungen, lassen sie den Menschen Alpträume, Flashbacks, plötzliche Schmerzen oder Ängste erleben. Wie im Stich gelassene Kinder machen viele der Verbannten verzweifelte Versuche, umsorgt und geliebt zu werden. Das benannte und sogenannte "innere Kind" kann ein verletzter und/oder traumatisierter Anteil sein. Das ist aber nicht zwangsläufig so.


Hinweis:
Diese Methodenbeschreibung ist eine sehr verkürzte Darstellung und wird häufig bei der Traumatherapie eingesetzt. Findet sich aber auch bei vielen anderen psychischen Auffälligkeiten als eingesetzte Methode, um eine psychotherapeutische Hilfestellung zu geben.

Fachleute kennen ähnliche Methoden auch unter:

  • Personale Integration
  • Voice dialogue
  • EGO state (ICH Anteile)


Die Unterschiede zeigen Ihnen (explizite) Fachliteratur und das Internet.

Wann haben Sie das letzte Mal ein Kind bei seinem Spiel, in seinem Erleben, seinem persönlichem Ausdruck, seinem GANZ-bei-sich-SEIN, erlebt? Wenn Sie dieser Überlegung nachgehen hören, sehen, lachen oder staunen Sie. Es kommt Ihnen eine Erinnerung über ein fremdes Kind oder sogar das Kind, das Sie selbst auch einmal waren. Das Kind lebt Bedürfnisse, Gefühle, Fantasien, Kreativität und anderes, soweit es geht, in einer Form von innerer Freiheit, einfach aus.

Wünschen Sie sich oftmals wieder etwas von der Spontaneität, der Lebendigkeit und dem Empfindungsvermögen zurück, die Sie als Kind noch hatten?

In vielen von uns "sitzt" im Inneren, in unserer Psyche, ein Kind, das ruft:

  • "Ich bin deine Bedürfnisse, deine Gefühle, deine Fantasie, deine Kreativität."
  • Ich sitze hier (tief) versteckt und warte, dass du mich endlich erkennst."
  • "Höre mich (endlich) an."
  • "Suche mich, bringe mich in deine Gegenwart, damit wächst deine Persönlichkeit, deine Lebensfreude, dein Spaß an der täglichen Arbeit, du findest Sinn und Leben."
     

Der moderne Alltag mit all seinen Anforderungen zwingt uns oft dazu, möglichst reibungslos zu funktionieren. Was dadurch jedoch häufig auf der Strecke bleibt, ist das Finden von Antworten jenseits von verstandesbezogenen Lösungen. Wir scheinen den Kontakt zu uns selbst zu verlieren, zu unserem "Bauch" und damit zu unserem inneren Kind. Die Konsequenz ist, dass wir zwar mehr oder weniger zufrieden leben, aber dennoch nicht ganz erfüllt sind.

 

Der sanfte Weg zu innerem Frieden und mehr Lebensfreude

Menschen, die ihrem inneren Kind Raum geben, können:

  • einfacher Frieden mit ihrer Vergangenheit schließen,
  • erkennen schneller und klarer, was sie wirklich wollen,
  • sind empfindsamer den eigenen Bedürfnissen gegenüber,
  • sind mehr dazu in der Lage zu lieben


Mit verschiedenen Übungen und der Arbeit mit "inneren Anteilen" gehen Sie den Weg Ihres Lebens zurück. Gemeinsam gehen Sie mit mir auf die Suche nach Ihrem inneren Kind. Sie erkennen und lösen Blockaden, entdecken dabei wieder Ihre frühesten Bedürfnisse, Wünsche, Träume, kreative Gestaltungskraft und Intuition.

Wir können herausfinden, wie Sie den Kontakt zu ihm nicht nur herstellen, sondern auch pflegen und bewahren können.

Sie lernen, Ihrem inneren Kind ein liebevoller, fürsorglicher Erwachsener zu werden und sich selbst damit mehr wertzuschätzen.

Die erste Technik der Trauma-Exposition ist die Bildschirmtechnik. Es ist eine Technik etwas zu verbildern, also vor Augen zu haben.

Es greift die Situation auf, bedingt durch ein dramatisches Ereignis, ein schockierendes Erleben (einmalig/regelmäßig), in einem falschen Film zu sein. Die alten Erfahrungen aktivieren sich und eine Erlebnis-Erinnerung aus dem Erlebnisgedächtnis schiebt sich nach vorne und überlagert die aktuelle Erinnerung. Man ist auf einmal im falschen Film. Das ist sehr störend und es beeinträchtigt die Beziehungen erheblich, wenn man im falschen Film ist.

Die Technik funktioniert so: 
Man stellt sich gemeinsam so, dass etwas auf einen imaginären Bildschirm geworfen wird, und dort betrachtet wird. Therapeut und Klient haben eine "Fernbedienung" in der Hand und können das Bild regulieren. Das ist  eine übliche Technik im Umgang mit Flashbacks/Blitzlichtern, dass man damit umgeht, als ob man beim Fernsehen eine Fernbedienung in der Hand hätte. Das ist eine erste Kontrolle über Bilder und Intrusionen. Schritt für Schritt wird dann die Szene durchgegangen auf Abstand gehalten, affektisoliert und in einer dichten Situation wird dann versucht, das wieder zusammenzuführen, was damals beim Erleben, sinnvollerweise beim Abspeichern im Gehirn getrennt worden ist, um eine (Trauma-)Synthese herbeizuführen.

Aus einem schlimmen Ereignis kann eine Erinnerung werden. Aber man kann das Trauma nicht loswerden, man kann es integrieren. Und deshalb ist es so wichtig, dass bei Anwendung dieser Technik immer geschaut wird, dass das Ich, das die Kontrolle über die Situation irgendwie hält, dass das Ganze gefasst bleibt und den Rahmen behält. Das bedeutet nicht, dass es nicht zu intensiven Gefühlsreaktionen kommen kann. Idealtypischerweise geht es um ein gefasstes, begrenztes herangehen an die traumatische Reaktion, um sie langsam mit allen Gefühlsaffekten und kognitiven Qualitäten zu integrieren und aus den Erfahrungen Erinnerungen werden zu lassen.

Bei Anwendung ist es möglich, eine gute Freundin/einen guten Freund mit einzubeziehen, die man etwas darauf vorbereitet und die im Raum anwesend ist.

EMDR (Eye-Movement Desensitization and Reprocessing) ist keine neue Therapierichtung, sondern ein ergänzendes Zusatzverfahren. Es ist als Methode vor allem zur Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS, PTSD) wissenschaftlich anerkannt.

EMDR gehört im weitesten Sinne zu den Methoden der humanistischen Psychologie. Dies meint Richtungen, die die Selbstheilungskräfte und den Heilungswillen betonen. Dies bedeutet: Der Klient wird nur das Ziel erreichen, das er auch wirklich erreichen will. Wer seine alten belastenden Erfahrungen nicht wieder ansehen und aufarbeiten will (z.B. weil er glaubt, er könne es auch ohne Anschauen des "Schrecklichen" schaffen), der wird EMDR höchstwahrscheinlich nur als weiteren Fehlschlag unter vielen anderen verbuchen.

Der entscheidende Erfolgsfaktor an EMDR ist, dass direkt auf die Reduktion der Belastung hingearbeitet wird. EMDR schafft also genau das aus dem Leben, was viele Überlebende am meisten fürchten, nämlich den traumatischen Stress!

Die Verarbeitung belastender Gedächtnisinhalte und starrer Überzeugungen im Selbstkonzept geschieht durch therapeutisch angeleitete Konzentration auf die innere Wahrnehmung. Es handelt sich um eine visuell-konfrontative, entspannende und stark unterstützende Methode. Bilateral wechselnde Sinnesreize (induzierte Augenbewegungen, Antippen der Hände) bringen die Verarbeitung und Integration traumatischer Erfahrungen neu in Gang und führen sie zu Ende.

EMDR macht gerade diejenigen Unterbrechungen im Gehirn wieder (teilweise) rückgängig, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen bei (schweren) Traumata als Notreaktion des Körpers zwar das kurzfristige Überleben in dieser Situation ermöglichen, aber langfristig eine Ursache der Dissoziation (Abspaltung von erlebten Gefühlen, Gedanken, Situationen) darstellen.


Wie funktioniert EMDR?

Der Klient sucht sich eine Erinnerung oder ein belastendes Gefühl selber heraus, das er bearbeiten möchte. Der Therapeut stellt dann mehrere Fragen, wie man diese Gefühle oder diese Situation auf einer gedachten Belastungsskala einordnet. Der Therapeut sitzt einem gegenüber und bewegt entweder seinen Finger vor den Augen hin und her (wobei man diesem Finger folgen soll), oder er tippt einem abwechselnd auf die ausgestreckten Hände.
 

Was bewirkt EMDR?

Was bewirken nun die vor dem Auge des Klienten, vorbeiführenden, pendelnden (zwei) Finger des Therapeuten?

Es regt die beiden Gehirnhälften an und beschleunigt dadurch die ganz normale natürliche Trauma-Verarbeitung, wie sie auch in einer normalen Therapie-Sitzung stattfinden würde. Die Beschleunigung ist jedoch sehr drastisch. Dadurch sinkt auch die Zeit, in der man sich dem Trauma hilflos ausgesetzt und ausgeliefert fühlt.

Es ist meist ein erleichterndes Gefühl, gleichzeitig des ausgepowert sein, endlich etwas durchgearbeitet zu haben und es in einem bestimmten Maß ablegen zu können. Es beschäftigt einen nicht mehr andauernd.

Dadurch werden Energien frei, die vorher z.B. in die Aufrechterhaltung von Depressionen und in die Bewältigung von Krisen geflossen sind.

Abgrenzung:
Trotz Ähnlichkeit, etwa durch die angeleitete Augenbewegung, ist EMDR nicht mit Hypnose zu verwechseln. Es soll keine Veränderung des Bewusstseinszustandes, sondern vielmehr eine Integration der mit dem Trauma verbundenen Emotionen und Empfindungen erreicht werden.